Kostengünstig und ökologisch bauen - das scheint oft ein Gegensatz zu sein. Zu unrecht, wie die SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth auf ihrer Tour der Ideen im Verdener Stadtteil Neumühlen erfuhr: Gemeinsam mit Bürgermeister Lutz Brockmann, dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Gerard-Otto Dyck und der Juso-Vorsitzenden Johanna Kriegel und weiteren Interessierten machte sie bei den Wohnungsneubauten im Kutschweg 23 Station., Dort entstehen attraktive und bezahlbare Mietwohnungen durch

den Einsatz klimaschützender nachwachsender Baustoffe wie Holz und Stroh. Der Besuch kam gerade noch rechtzeitig, da in wenigen Tagen die ersten Mieterinnen und Mieter in die fertigen Holzhäuser einziehen werden. Bauherr Ulrich Steinmeyer, Geschäftsführer der Biber GmbH, führte über die Baustelle, berichtete der Landtagskandidatin von seinen Projekten und gab ihr Anregungen für den Kampf gegen den Klimawandel und für ausreichenden bezahlbaren Wohnraum für alle mit.

Ulrich Steinmeyer zeigte Dörte Liebetruth die Bedeutung des Gebäudesektors für den Klimaschutz auf. So benötige man für den Bau eines Einfamilienhauses, in dem ein maximaler Anteil an nachwachsenden Rohstoffen als Baumaterial genutzt werde, nur etwa halb so viel Energie wie für die Erstellung eines Einfamilienhaus aus herkömmlichen Materialien. Dies entspreche einer Beheizung des Hauses von bis zu 123 Jahren. Steinmeyer veranschaulicht weiter: "Beim Bau eines Einfamilienhauses in Holz- und Strohballenbauweise werden 66 Tonnen CO2 weniger verbraucht als bei der herkömmlichen Massivbauweise. Das ist soviel, wie ein sparsamer Mittelklasse-Wagen auf ca. 550.000 Kilometern ausstoßen würde." Trotzdem werde der Baubereich bei Debatten um den Klimawandel häufig gar nicht berücksichtigt, so Steinmeyer. Dabei seien nachwachsende Baustoffe wie Holz und Stroh bezahlbar und schafften noch dazu ein besonders gesundes Raumklima.
Vor diesem Hintergrund nahm Dörte Liebetruth in ihrem roten Rucksack für den Landtag die Idee mit, bei Förderprogrammen neben dem Energieverbrauch auch die Energie, die für die Herstellung eines Gebäudes erforderlich ist, auch "graue Energie" genannt, stärker zu berücksichtigen. Eine entsprechende Anregung hat die Landtagskandidatin inzwischen für das künftige SPD-Regierungsprogramm eingereicht.

Bei der Besichtigung des Neubauvorhabens lobten Lutz Brockmann und Dörte Liebetruth, dass der Mietpreis für die Neubauten am Kutschweg 23 die Marke von 8,10 Euro nicht übersteige und mit 10 Euro pro Monat und Wohnung nur geringe Heizkosten anfallen. Steinmeyer merkte an, dass ohne die Grundstückskosten mit der genutzten Bauweise auch ein Mietpreis von 7,50 Euro machbar wäre.
Angesichts des Klimawandels und des großen Bedarfs an Wohnungen war allen bei dem Baustellenbesuch eines bewusst: Es muss jetzt gehandelt werden und nicht erst in 30 oder 40 Jahren.

Gruppenbild von rechts nach links:

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Gerard-Otto Dyck, Juso-Vorsitzende Johanna Kriegel, Ulrich Steinmeyer, Geschäftsführer der Biber GmbH, SPD-Landtagskandidatin Dörte Liebetruth, Benedikt Pape, Bürgermeister Lutz Brockmann, Özge Kadah.