Jetzt stehen wir vor der dritten Woche der verschärften Kontaktverbote und Ostern steht vor der Tür. Zeit für eine kleine Zwischenbilanz, finde ich.

– Bringen denn die Einschränkungen etwas?

Ja! Die Infektionszahlen steigen immer noch, aber deutlich langsamer als noch vor kurzer Zeit. Kurz gesagt: Der Weg ist richtig, aber wir sind noch lange nicht im Ziel.

– Was klappt gut, was kann noch besser werden?

Positiv ist das überragende Engagement in vielen Bereichen – da wird mal eben in weniger als zwei Wochen ein Behelfskrankenhaus aus dem Boden gestampft, ein Drive-in für Corona-Tests durch Freiwillige aufgebaut oder die Produktion eines Unternehmens auf zertifizierte Schutzmasken umgestellt. Ganz abgesehen von der Riesenleistung in der Pflege, sei es im Krankenhaus oder im Altenheim, für die es mit Recht nicht nur öffentlichen Applaus, sondern wohl auch einen Bonus der Kassen geben wird. Besser werden muss noch die Versorgung mit Schutzmasken und anderen Schutzvorkehrungen, vor allem für die Pflege, das ist gerade buchstäblich weltweit ein Verteilungskampf. Und besser werden muss gelegentlich noch die Karheit der Regelungen. Da haben wir zum Beispiel gerade in Niedersachsen bezogen auf private Besuche für Verwirrung gesorgt – sorry!

– Können wir jetzt nicht wieder in unser normales Leben zurückkehren?

Leider nein. Mindestens bis zum Wochenende nach Ostern müssen wir durchhalten und wie es danach weiter geht, lässt sich jetzt auch noch nicht sagen, wird aber sehr von der weiteren Entwicklung bei den Infektionen abhängen. Wir müssen erreichen, dass unsere Krankenhäuser mit der großen Zahl von Kranken fertig werden können, die erst noch kommen werden. Deswegen reichen unsere Zwischenerfolge leider noch nicht.

– Und wie sollen wir jetzt Ostern feiern?

Am besten zu Hause, am besten ohne vermeidbare Kontakte. Das fällt über die Feiertage besonders schwer und dann ist auch noch in diesem Jahr schönes Osterwetter zu erwarten. Und trotzdem: Je mehr wir jetzt unter uns bleiben, desto schneller kehren wir hoffentlich in die Normalität zurück. Und vor allem sollten wir in diesem Jahr nicht Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel besuchen, vor allem nicht die älteren. Das ist nun einmal die größte Risikogruppe und in diesem Jahr ist der unterbliebene Besuch das beste Oster-Geschenk. Die Ausflügler sollten außerdem bedenken, dass viele attraktive Ziele schon gesperrt (viele Nordsee-Strände, das Steinhuder Meer, der Brocken zum Beispiel) und Cafes und Restaurants sowieso geschlossen sind. Da sind Balkonien oder Bad Meingarten auch eine gute Option.

Also, ich wünsche Euch schöne Ostern (und bleibt bitte zu Hause)!