Karin Hanschmann, SPD-Ratsfrau und Vize-Kreischefin der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im SPD-Kreisverein Verden (AfA), ist richtig stinkig wegen der Forderung der Bundesvereinigung der Kassenärzte eine Gebühr von 50 Euro für Notaufnahme-Patienten einzuführen, um so den Andrang in Notaufnahmen zu stoppen.

Den Vorschlag eine Notfallgebühr einzuführen, lehnt die Verdener Ratsfrau für die SPD-Arbeitnehmerorganisation entschieden ab. „Die Höhe von 50 Euro würde nur dazu führen, dass sozial ohnehin schon benachteiligte Menschen sich einen Notauf-nahmebesuch nicht leisten können. Auch die vorgeschlagene Möglichkeit, die 50 Euro im tatsächlichen Notfall nicht bezahlen zu müssen, läuft ins Leere, da man als Patient meistens gar nicht einschätzen kann, wie schwerwiegend die eigene Erkrankung oder die der Kinder ist. Genau aus diesem Grund sucht man ja einen Arzt auf“, argumentiert Karin Hanschmann.

Es sei zwar richtig, dass die Ärzte in Krankenhäusern nicht mit Bagatellfällen beschäftigt sein sollten. Um dies zu verhindern, helfe aber keine Strafgebühr, sondern Arztpraxen mit verbesserten Öffnungszeiten, die es Patienten auch ermöglichen öfter nachmittags und während der Ferienzeiten einen Arzt aufzusuchen. Niemand, der einen niedergelassenen Arzt findet, der ihn behandelt, gehe ohne Not in die Notaufnahme. Aktuell bleibt aber Menschen, die Mittwoch- oder Freitagnachmittag erkranken, oft nur die Notaufnahme, da die Arztpraxen meist geschlossen sind, gibt die SPD-Politikerin zu bedenken.

Karin Hanschmann abschließend grundsätzlich: „Wir brauchen einen einfachen Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen ohne zusätzliche Gebühren. Die Bundesvereinigung der Kassenärzte sollte sich in ihrem Verantwortungsbereich um einen verbesserten Zugang zu Arztpraxen kümmern, zum Beispiel durch verbesserte Öffnungszeien, die normalen Geschäftszeiten zumindest ähneln“.