Einen Tag lang in die Rolle von Landtagsabgeordneten schlüpfen: Das konnte auf meine Einladung die Domgymnasiastin Ida Kriebitzsch (12) im Rahmen eines Rollenspiels beim diesjährigen Zukunftstag der niedersächsischen SPD-Landtagsfraktion gemeinsam mit 59 anderen Kindern und Jugendlichen aus ganz Niedersachsen. Weil die Schülerinnen und Schüler für ihr Rollenspiel den Plenarsaal brauchten, konnte das Rollenspiel nicht am Termin des offiziellen Zukunftstags am 28. März stattfinden – da tagten die richtigen Abgeordneten im Plenarsaal.

Nach einer Begrüßung durch Ministerpräsident Stephan Weil und den stellvertretenen Fraktionsvorsitzenden Uli Watermann bildeten die Nachwuchsabgeordneten vier Fraktionen, in denen sie politische Themen diskutierten und eigene Anträge beschlossen. Ida Kriebitzsch gehörte der „Fraktion der sozialen Jugendpartei Deutschlands“ an, die sich in einem Entschließungsantrag dafür einsetzte, den Schulunterricht stärker an die Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler anzupassen und zum Beispiel die Wochenstunden des Politikunterrichts zu erhöhen. In den Fraktionen „Das Grüne Pferd“, „Die Planlosen“ und „Deutscher Umwelt-Bund“ forderten die Kinder in ihren Anträgen unter anderem einen günstigeren Öffentlichen Personennahverkehr und mehr Investitionen in die Forschung und die Entwicklung erneuerbarer Energien.

Am Nachmittag diskutierten die Nachwuchsabgeordneten in einer simulierten Plenarsitzung im Landtag in den Rollen als Abgeordnete und Mitglieder der Landesregierung über die Fraktionsanträge und stimmten darüber ab. Dieses Rollenspiel soll die jungen Menschen für die Demokratie und den Parlamentarismus begeistern. Ich habe mit anderen Landtagsabgeordneten die lebhafte Plenardebatte verfolgt und war beeindruckt von dem hohen Engagement und politischen Interesse der Kinder und Jugendlichen. Auch ich habe durch den Zukunftstag neue Denkanstöße erhalten zu den Themen, die junge Menschen bewegen.