Der junge Kaufmann Martin Skorupa aus Verden hat das vergangene Jahr in North Dakota in den USA verbracht. Ich habe ihn im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP) für den Aufenthalt in den Vereinigten Staaten ausgewählt und engen Kontakt zu ihm gehalten. Kürzlich haben wir uns zu einem Abschlussgespräch getroffen, in dem mir der junge Mann seine zahlreichen Erlebnisse und Eindrücke beschrieb, die er aus dem Jahr mitgenommen hat.

„Ich habe auf dem Campus der Uni ein Appartement mit einem anderen Studenten geteilt und konnte so gleich in das Studentenleben eintauchen. Sowohl mit einheimischen als auch amerikanischen Studenten habe ich Kontakte geknüpft und möchte diese auch weiterhin pflegen,“ so Skorupa.

Bleibenden Eindruck hinterließ bei dem jungen Mann unter anderem das Erleben des Weihnachtsfestes fernab der Heimat und auch ein Besuch in der Hauptstadt Washington D.C.

Er habe die Erfahrung gemacht, dass über Politik in der amerikanischen Gesellschaft nicht so offen gesprochen werde, wie in Deutschland. Er konnte den Wahlkampfendspurt um die Präsidentschaft zwischen Hillary Clinton und Donald Trump hautnah miterleben und war erstaunt, dass viele seiner Kommilitonen gar nicht erst wählen gingen mit der Begründung, dass es doch keinen Unterschied zwischen den beiden großen Parteien Republikaner und Demokraten gäbe.

Das finde ich sehr schade. Nur indem man wählen geht, kann man auch etwas verändern. Demokratie lebt davon, dass viele mitmachen. Sie ist keine Einbahnstraße und bleibt uns nur erhalten, wenn wir etwas dafür tun. Das ist in den USA nicht anders, als bei uns.

Rückblickend auf sein Jahr im Ausland resümiert der junge Kaufmann aus Verden: „Ich würde das immer wieder tun, und die Zeit in den USA hat mich persönlich weiter gebracht. Ich bin selbständiger geworden und habe heute einen anderen Blickwinkel auf die Welt.“

Auch ich finde den Austausch zwischen den verschiedenen Ländern sehr wichtig – wir brauchen eine junge Generation, die aufgeschlossen gegenüber anderen Ländern und Kulturen ist.

Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) bietet Schülerinnen und Schülern, sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, ein Jahr in den USA zu verbringen. Bundestagsabgeordnete übernehmen hierbei eine Patenschaft für die Stipendiaten und kümmern sich so um einen regelmäßigen Austausch mit den Teilnehmern. Interessierte können sich noch bis zum 15. September 2017 für das Austauschjahr 2018/2019 bewerben. Weitere Informationen finden Sie auch online unter www.bundestag.de/ppp

Christina Jantz-Herrmann