Landkreis Verden (hm). Mit Heiko Oetjen als Gastredner zur kommunalen Arbeitsmarktpolitik startete die sozialdemoktatische Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA) unter der Moderation von Dietmar Teubert in Verden ihr diesjähriges Sommerprogramm. Dabei ging der SPD-Fraktionschef im Verdener Kreistag auf Medienberichte ein, wonach Hartz-IV-Bezieher immer länger arbeitslos sind, obwohl der Arbeitsmarkt boomt und die kreiseigene Gesellschaft für Arbeit im

Landkreis Verden (ALV) bei der Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit ausgezeichnete Arbeit leiste.

Dabei unterstrich Heiko Oetjen den Grundsatz kommunaler Arbeitsmarktpolitik der SPD-Kreistagsfraktion, dass mit Hilfen vor Ort "alle Menschen die Möglichkeit erhalten müssen, durch einen Sozialen Arbeitsmarkt in das Arbeitsleben integriert zu werden". Es ist leider in der Praxis so, dass trotz einer guten wirtschaftlichen Lage die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in allen Landkreisen kein Selbstläufer sei. Um auch bei uns langzeitarbeitslose Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen, braucht es passgenaue Maßnahmen ebenso wie einen langen Atem.

Die SPD-Kreistagsfraktion und der SPD-Kreisverein sehen hier die programmatische Lösung in einem aktivierenden Sozialen Arbeitsmarkt, erklärte Heiko Oetjen vor der SPD-Arbeitnehmerorganisation und ergänzte: "Für Langzeitarbeitslose ist der Soziale Arbeitsmarkt eine echte Chance, am Arbeitsleben teilzuhaben." Nach den zitierten Medienangaben habe in der Gruppe der Arbeitsfähigen, die im vergangenen Jahr auf Hartz-IV angewiesen war, die Dauer der Arbeitslosigkeit in Schnitt bei 629 Tagen gelegen.

Deshalb setzt sich die SPD-Kreistagsfraktion in den kommunalen Gremien des Kreistages und der AVL seit Jahren für einen guten Sozialen Arbeitsmarkt ein, so Fraktionsvorsitzender Oetjen, bei dem die soziale Teilhabe der Menschen im Blickpunkt steht. Er könne nach Ansicht Oetjens einer bestimmten Personen-gruppe von Langzeitarbeitslosen durchaus eine Chance bieten, mit entsprechenden Unter-stützungsleistungen über AVL und Kreishaushalt dauerhaft am Arbeitsleben und der Gesellschaft teilzuhaben. Dazu gehöre, dass dieser Soziale Arbeitsmarkt Instrumente beinhalte, die den Neigungen und Bedürfnissen der arbeitslosen Menschen entgegenkommen. Wenn nötig, müsse zudem sozialpädagogische Begleitung und Qualifizierung gewährleistet sein, verdeutlichte Oetjen vor der AfA.

In der anschließenden Debatte nahm auch AfA- und Verdi-Kreisvorsitzender Dietmar Teubert engagiert Stellung. "Es liegt in der Verantwortung unserer Gesellschaft, die Würde der von Arbeitsloskeit betroffenen Menschen zu bewahren und zu stärken. Die SPD-Arbeitnehmerschaft unterstützt dabei auch das Modell des Passiv-Aktiv-Transfers, wonah Geldleistungen, die bisher für die Unterstützung von arbeitslosen Menschen verwendet werden, stattdessen auch für die Finanzierung von Arbeitsplätzen genutzt werden", verdeutlichte Teubert. Dieses Modell könnte durchaus richtungsweisend sein, sprang ihm Heiko Oetjen abschließend bei.