Wie sieht die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als anerkannter Sozial- und Wohlfahrtsverband die Zukunft unserer Renten? Dies wollte die sozialdemokratische Arbeits-
gemeinschaft für Arbeitnehmerfragen im Landkreis Verden (AfA) unter der Gesprächsleitung ihres Kreisvorsitzenden Dietmar Teubert jetzt in einer Diskussionsveranstaltung mit dem AWO-Kreisvorsitzenden und SPD-Sozialexperten Fritz-Heiner Hepke (Achim) in Erfahrung bringen, um dabei auch Gemeinsamkeiten auszuloten.

Dabei ging Hepke gleich zu Beginn auf die aktuellen Studienergebnisse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und die aktuellen Diskussionen um die wachsende Rentenlücke ein. Dazu der AWO-Kreisvorsitzende und SPD-Sozialpolitiker mit deutlichen Worten vor der sozialdemokratischen Arbeitnehmerorganisation: „Wir brauchen eindeutig einen Wiedereiinstieg in die lebensstandardsichernde Rente. Es wird nämlich immer klarer, dass der Ausstieg aus diesem Modell vor mehr als 15 Jahren ein großer Fehler war.

Der Abbau des Rentenniveaus trifft nicht nur Geringverdiener, sondern alle Versicherten. Viele können die wachsende Rentenlücke nicht mit der fragwürdigen Riester-Rente oder einer Betriebsrente kompensieren. Ihnen fehlen entweder die finanziellen Möglichkeiten oder attraktive und transparente Angebote. Wer den Ausgleich der Rentenlücke nicht schafft, muss sich im Alter auf harte Einschnitte beim Lebensstandard und schlimmstenfalls auf Altersarmut gefasst machen“, monierte Hepke.

In der anschließenden Debatte waren sich Vertreter der SPD-Arbeitnehmerorganisation und der AWO darin einig, dass die vor 15 Jahren propagierte Lebensstandardsicherung im Alter aus drei Säulen, nämlich aus gesetzlicher Rente, Riester-Rente und Betriebsrente, für die allermeisten Versicherten eine Fiktion geblieben ist. Die Zusatzvorsorge könne zwar eine starke gesetzliche Rente ergänzen, sie kann sie aber nicht ersetzen, verdeutlichte Dietmar Teubert.

AWO-Kreisvorsitzender Fritz-Heiner Hepke am Schluss vor der AfA-Diskussionsrunde: „Die Politik steht jetzt in der Verantwortung, dies endlich zu erkennen und den Menschen ein realistisches Angebot auf eine Lebensstandardsicherung im Alter zu machen. Mit der doppelten Haltelinie ist ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Die Bundesregierung muss jetzt aber den Weg für eine langfristige Verbesserung des Rentenniveaus ebnen“.