Brief an die SPD-Mitglieder in den Kreisen Osterholz und Verden

Liebe Genossinnen und Genossen,
gemeinsam haben wir in den letzten Wochen und Monaten für ein starkes SPD-Ergebnis und das Direktmandat für Osterholz und Verden bei der Bundestagswahl gekämpft. Leider haben wir als Partei eine bittere Niederlage einstecken müssen und auch für mich persönlich hat es nicht gereicht. Daher werde ich dem neuen Deutschen Bundestag leider nicht mehr angehören.

Vier Jahre lang hatte ich die Ehre und große Freude, die Landkreise Osterholz und Verden und seine Menschen dort zu vertreten. Für sie habe ich rund 2.150 Termine im Wahlkreis wahrgenommen, 87.000 Kilometer zurückgelegt, mehr als 50 Bürgersprechstunden abgehalten. Ich besuchte Vereine, Betriebe und Unternehmen, sprach mit Ehrenamtlichen und absolvierte Praxistage. Darüber hinaus war ich fast 80 Sitzungswochen in Berlin, durfte u.a. 100 Besuchergruppen aus dem Wahlkreis empfangen. Für den Städtebau haben wir über 2.744.450 Euro in den letzten 4 Jahren zur Verfügung stellen können und davon alleine 967tausend im letzten Jahr. Die Mehrgenerationenhäuser, die mir sehr am Herzen liegen, haben wir 243.000 Euro Förderung zur Verfügung gestellt, mehr als das Doppelte als die Vorgängerregierung. Fast 1,2 Millionen Euro haben wir in Sprachkitas investiert, gut 350.000 Euro mehr als Schwarz-Gelb.

33 Millionen Euro sind für diverse Projekte nach Osterholz und Verden geflossen, d.h. 10 Millionen mehr als bei der Vorgängerregierung.

Dies sind einige Beispiele, wie sich die Arbeit der SPD-Bundestagsfraktion und meine ganz persönlich für den Wahlkreis ausgezahlt hat. Auch insg. können sich unsere Erfolge sehen lassen, vom Mindestlohn über den sozialen Wohnungsbau bis hin zur Familienförderung, der Rente und der Ehe für alle.

Gerne hätte ich meine Arbeit fortgesetzt und meine Kolleginnen und Kollegen weiter unterstützt. Und dennoch gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Weinend, weil ich sehr gerne für meinen Wahlkreis Osterholz-Verden gearbeitet habe und für euch. Mit Sorge blicke ich auf den Einzug der Rechtspopulisten in das Hohe Haus. Fehlen wird mir die tolle Zusammenarbeit über Strömungs-und Parteigrenzen hinweg, die tollen Termine im Wahlkreis und so manches sympathisches, ehrliches, witziges und auch nachdenkliches Gespräch.

Mit einem lachenden Auge schaue ich auf die Ehre, dass ich das Mandat ausüben durfte und wird viel für unsere Region erreicht haben. Ich sage Danke für die mannigfaltigen Erfahrungen, die ich sammeln durfte, für die großartige Unterstützung, von vielen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern, von euch, den SPD-Geschäftsstellen, den vielen Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern, meinem Team, Freunden, Familie und und und.

So viele tolle Menschen an meiner Seite zu wissen erfüllt mich mit Dankbarkeit. Und da ich Politikerin mit Leib und Seele bin, freue ich mich darauf, dann an vielen anderen Stellen mit euch für unsere Ziele zu kämpfen.

Und dennoch glaube ich, dass es nach dem schlechten Wahlergebnis richtig und wichtig ist, nun dieses auch zu analysieren und vielleicht viel wichtiger noch, die richtigen Schlüsse zu ziehen und eine Neuausrichtung zu organisieren.

Nun haben wir aber erst einmal die Landtagswahl in Niedersachsen vor der Brust und dafür sollten wir nun alle Kraftanstrengungen unternehmen, damit die SPD in Niedersachsen stärkste Kraft und Stephan Weil Ministerpräsident bleibt. „Meinen“ Landtagskandidaten Dörte, Jürgen und Oliver wünsche ich von Herzen erfolgreiche Wahlergebnisse und den direkten Einzug ins Parlament.

Habt nochmals alle vielen lieben Dank und ihr erreicht mich künftig unter meiner Privatadresse.

Herzlichst
Christina Jantz-Herrmann