825.000 Schülerinnen und Schüler gehen seit heute in Niedersachsen zur Schule. Im Vergleich zum Vorjahr sind es damit rund 14.000 Schülerinnen und Schüler weniger.
Mehr als 70.000 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten in Niedersachsen. So viele wie noch nie!
Allein 1.880 Lehrkräfte hat die Landesregierung zum Schuljahr 2018/2019 neu eingestellt. Rund 70% der neuen Lehrkräfte wurden auch in Niedersachsen ausgebildet. Etwa 230 davon sind Quereinsteiger.
70 Prozent der Schulen in Niedersachsen haben inzwischen einen Ganztagsbereich. Seit die SPD in Niedersachsen regiert, ist der Anteil um knapp 20% gestiegen.

Der Lehrermangel ist weder ein niedersächsisches, noch ein kurzfristiges Übergangsphänomen. Auch wenn die Anzahl deutlich reduziert werden konnte, kommt es wie in anderen Bundesländern auch in diesem Schuljahr wieder zu Abordnungen von Lehrkräften. Deswegen hat die von der SPD-geführte Landesregierung mit SPD-Kultusminister Grant Hendrik Tonne zum Schulstart nicht nur fast 1.900 neue Lehrkräfte eingestellt, sondern auch einen Plan vorgelegt, um den Lehrermangel dauerhaft zu bekämpfen. Folgende Maßnahmen sieht er vor:

1. Bessere Bezahlung für Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Realschulen.

Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Bezahlung von Grund-, Haupt- und Realschullehrern aufgewertet werden soll. Dafür wird der Kultusminister in den kommenden Wochen ein Besoldungsmodell entwickeln. Damit soll auch der Neustrukturierung der Masterstudiengänge für die Lehrämter an Grundschulen sowie an Haupt- und Realschulen Rechnung getragen werden.

2. Hinzuverdienstgrenze für pensionierte Lehrkräfte anheben.

Um einen Anreiz für pensionierte Lehrkräfte zu setzen, im Unterricht auszuhelfen, will die Landesregierung die Hinzuverdienstgrenze für Pensionäre anheben. Dann könnten pensionierte Lehrkräfte mehr als 7 Stunden unterrichten, ohne dass dieser Hinzuverdienst mit der Pension verrechnet werden muss.

3. Gesellschaftliche Anerkennung und Respekt für Lehrkräfte stärken.

Mit einer Kampagne will die Landesregierung um neue Lehrkräfte werben und grundsätzlich die gesellschaftliche Anerkennung der Lehrerinnen und Lehrer stärken. In einem ersten Schritt soll ein umfassendes Internet-Portal eingerichtet werden, das über die verschiedenen Wege in den niedersächsischen Schuldienst informiert.

4. Eine langfristige Bedarfsplanung vorantreiben.

Das Kultusministerium will eine bessere Bedarfsplanung erreichen, d.h. die Planung dazu, wie viele Lehrkräfte wann benötigt werden und welche Strukturen dafür geschaffen werden müssen, sollen besser organisiert werden. Dazu gehört auch, die Studienplätze und die Studienseminare anzupassen. Hierzu soll die Zusammenarbeit von Kultusministerium und Wissenschaftsministerium im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe verbessert werden. Kurzfristig hat das Kultusministerium bereits 100 zusätzliche Stellen an Studienseminaren für Gymnasiallehrkräfte im Vorbereitungsdienst geschaffen.

5. Einen Dialog über Schulqualität initiieren.

Im Rahmen des Forums „Eigenverantwortliche Schule“ soll im Herbst 2018 das Thema Unterrichtsversorgung und Lehrkräftemangel diskutiert werden. Gemeinsam mit den Schulen, den Lehrerinnen und Lehrern, den Eltern und allen anderen Beteiligten sollen neue Lösungen entwickelt werden, wie Unterrichtsausfall reduziert und die Schulqualität abgesichert werden kann.

Außerdem sollen im Dialogforum „Bildung 2040“ ein „roter Faden“ für die Bildungspolitik diskutiert und Handlungsfelder identifiziert werden. Die Leitfrage dabei wird sein: „Was und wie sollen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene lernen, um auch in Zukunft selbstbestimmt zur Teilhabe befähigt zu werden?“

„Bildung 2040“ startet am 29.10.2018 in Hannover und umfasst insgesamt 16 Diskussionsveranstaltungen zu vier verschiedenen Bildungsbereichen (Frühkindliche Bildung, Grundschule, Sekundarbereich I und II sowie Berufliche Bildung) in den verschiedenen Regionen Niedersachsens. Aber auch auf einer Internetplattform und in den Sozialen Medien soll diskutiert werden, sodass jeder eigene Ideen einbringen kann.